Mardi Gras in New Orleans – die fetteste Party der USA
Nirgendwo ist Karneval verwirrender und vielfältiger als in New Orleans. Mardi Gras: ein wilder Mix aus Jazz und Hexenritt, Voodoo- und Indianer-Ritualen. New Orleans, diese Stadt im Sumpf von Louisiana, gleicht einem Tollhaus. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt zwar auf der lauten und ausschweifenden Menge, die in die Bourbon Street im French Quarter einfällt, doch auch in anderen Stadtteilen werden viele Aktivitäten angeboten. Dort werfen die „Krewes“ (traditionelle Karnevalsorganisationen in New Orleans) Perlenketten, Becher, Dublonen und Stofftiere von aufwendig dekorierten Festwagen in die Zuschauermengen am Straßenrand. Einheimische reservieren sich die besten Plätze für die schönsten Paraden bis zu zwölf Stunden vor Beginn der Veranstaltung.
Von King Cakes, Beads, Flambeaux-Traditionen und Zulu-Kokosnüssen
Was wäre der Mardi Gras ohne den klassischen King Cake? Der Dreikönigskuchen wird aus Hefeteig hergestellt und mit Obst gefüllt oder belegt. Eingebacken wird entweder eine Bohne, eine Mandel, eine Münze oder ein anderer kleiner Gegenstand. Wer das eingebackene Stück findet, darf einen Tag lang ein König sein und dann die nächste King-Party ausrichten. Die sogenannten Beads, Perlenketten, will jeder und die Frauen zeigen schon mal nackte Haut um eine zu bekommen. Allein auf den Paraden am Samstag und Sonntag vor dem „Fetten Dienstag“ werden Millionen Perlenketten geworfen. Sobald es dunkel wird ziehen Fackelträger bei der Flambeaux-Tradition durch die Straßen und sorgen für eine mystische Stimmung. Es ist ein inzwischen traditioneller Showact bei dem die Fackelträger ihre Fackeln drehen, in die Luft werfen und dazu tanzen. Das Verteilen von Zulu-Kokosnüssen während der Parade ist genauso beliebt wie die Perlenketten. Früher geschah das noch im Originalkokosnusszustand, heute sind sie bunt bemalt und erfreuen sich größter Beliebtheit.
Heiße Sambarhythmen in Rio de Janeiro
Die Karnevalssaison in Rio de Janeiro beginnt offiziell am Freitag vor Aschermittwoch und wird über 5 Tage zelebriert. Tausende Touristen aus aller Welt strömen nach Rio um sich die Sambazüge anzuschauen und im brasilianischen Stil zu feiern. Für diejenigen, die nicht nach Brasilien kommen können, wird die Party weltweit im Fernsehen übertragen. Viel nackte Haut, viel Glitzer und Glitter, viel Samba – so sieht der Karneval aus, wenn man ihn aus der Ferne betrachtet. Aber in dem Wettbewerb der Sambaschulen steckt viel harte Arbeit und Geld. Jede Sambaschule muss jedes Jahr aufs Neue ein Thema auswählen und dieses auf die Festwagen und Kostüme abstimmen. Jede Schule tritt mit 3000 bis 5000 Teilnehmern, aufgeteilt in bis zu 40 Gruppen und fünf bis acht Festwagen an. Showtime heißt es dann am Karnevalssonntag und –montag: jeweils sechs Sambaschulen präsentieren innerhalb von 82 Minuten ihr Können einer Jury und dem Publikum in der 700 Meter langen Kampfarena Sambódroma im Stadtteil Estácio. Rund 88.500 Zuschauer auf den Tribünen sind dann begeistert von einer endlos erscheinenden Karnevalsparade mit unzähligen Tänzern und farbenprächtigen Kostümen, stimmungsvoller Musik und leidenschaftlichen Hüftschwüngen.
So feiert man in der Karibik
Nach Rio gehört der Karneval in Trinidad und Tobago zu den wildesten weltweit. Das Spektakel beginnt schon nach Weihachten und zieht sich bis Aschermittwoch. In Trinidads Hauptstadt Port of Spain wird das Fest mit bunten Farben, Shows, Rhythmen und viel nackter Haut gefeiert. Die Karnevalsbands ‚Mas Camps’ ziehen durch die Straßen und werden von der Menschenmenge bejubelt. An den Karnevalstagen spielt alle 30 Minuten eine andere Band, die dann von einer Jury bewertet wird und jede Menge Open-Air-Partys sorgen bei den Besuchern für ausgelassene Stimmung.
Feiern mit Pfannkuchen in Russland
In Russland geht es in der Karnevalszeit deutlich ruhiger zu. Die Feierlichkeiten dort heißen Maslenitsa. Auf Jahrmärkten werden sieben Tage lang heiße Pfannkuchen, die sogenannten Blinis gereicht; dazu kommen Honig, Kaviar und Wodka. Die Einwohner feiern bei russischer Volksmusik und messen sich in sportlichen Wettkämpfen. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet dann der Sonntag, an dem gläubige Menschen um Entschuldigung bitten und Kinder eine große Maslenitsa-Puppe basteln, die sie schminken und schmücken. Sie steht als Symbol für den Winter und wird in Vorfreude auf den Frühling am Ende der Woche verbrannt.