Stiftungsvorständin Dr. Monika Kircher präsentierte gemeinsam mit ORF TV-Kulturchef und Leiter des hochkarätigen KKS-Kuratoriums, Martin Traxl jene ProjektwerberInnen, die mit ihren Einreichungen in einem zweistufigen Verfahren überzeugen konnten.
Siegerprojekte des zweiten Calls
Christine Lavant – Choreografisches Theater
„Ich bin maßlos in allem“ – Ein literarisch-biografisches Theaterprojekt des Center for Choreography Bleiburg/Pliberk
Simplifizierende Zuschreibungen der Vergangenheit standen einem tieferen Verständnis ihres Werkes oftmals im Weg. Ziel dieses Projekts ist es, mit den Mitteln des choreografischen Theaters die Stereotypien rund um die außergewöhnliche Dichterin Christine Lavant aufzubrechen. Dem Literaturwissenschaftler Klaus Amann ist es gelungen, von den Inhabern der Rechte sowohl auf Seiten Christine Lavants wie auch Werner Bergs die Zustimmung zu einer Teilveröffentlichung des Briefwechsels der beiden zu erhalten. Die Künstlergemeinschaft und die Liebesbeziehung Berg-Lavant bilden den Kern des Theaterprojekts. Für Konzept, Idee und Regie zeichnet Zdravko Haderlap verantwortlich.
Obdach
Ein Projekt des Fotokünstlers Marko Lipuš
Mit einem Fotokunst- und Videoprojekt macht Marko Lipuš Obdachlosigkeit sichtbar und verweist auf eine verbreitete Ignoranz gegenüber Menschen, die auf der Straße leben. Ziel ist die Bewusstmachung von Obdachlosigkeit in modernen, demokratischen Verhältnissen, inszeniert mittels Videoprojektionen im (halb)öffentlichen Raum. Diese stille Videoarbeit wird ab Winter 2023 in Leerständen in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Spittal an der Drau sowie in Wien, großformatig hinter Schaufensterscheiben projiziert und damit wird der Eindruck erweckt, obdachlose Personen würden sich an diesem Ort befinden. Dadurch wird das Gezeigte, werden Wohnungslose mit artifiziellen Mitteln ins Bewusstsein der Passant*innen gerückt, ohne sie vorzuführen. Sie werden zurück ins Stadtbild geholt, in dem sie sich längst befinden.
Multi Media Chor
Ein multimediales Chorprojekt von Klaus Karlbauer
In einer multimedialen chorischen Vermessung wird gemeinsam mit jungen Menschen ein aktueller „Demokratie-Status“ erarbeitet.
In Workshops wird mit mithilfe von Sound, Videos und Texten den Lebenswirklichkeiten junger Menschen ein künstlerischer Ausdruck verliehen, wobei das Verbindende, das Gemeinsame immer im Zentrum steht. Die traditionelle Form des (Kärntner)-Chores dient dabei als Werkzeug, allerdings ist nicht der ungetrübte, harmonische Schön-Gesang das bestimmende Thema, sondern der vielschichtige Zusammenklang des Widersprüchlichen, manchmal auch Dissonanten. Die Workshops werden videodokumentiert und am Ende des Projektes als Film, gemeinsam mit ausgewählten performativen Elementen und einer Lecture-Performance von Klaus Karlbauer, einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Premiere der ersten Ergebnisse findet im Rahmen des „Klagenfurt Festivals 2023“ statt.
Kärntner Kulturstiftung
Stiftungsvorstand: Mag. Dr. h.c. Monika Kircher, Mag. Ina Maria Lerchbaumer und Dr. Adolf Rausch