Am Freitag, den 12. April 2019 ereignet sich am Rettenbach Gletscher in Sölden das Gletscherschauspiel HANNIBAL im 19. Jahr seit seiner Entstehung 2001. Die Lebensgeschichte des karthagischen Feldherren und Bezwinger Roms wird von Ötztalern zusammen mit einer internationalen Darstellergruppe von Lawine Torrèn und Akro Teams von Red Bull in einer 67 minütigen Performance von Regisseur Hubert Lepka zum Leben erweckt.
500 Beteiligte stürzen sich in ein Echtzeitabenteuer, das seinesgleichen sucht. Die Motive Hannibals, die Kindheit an der Seite seines Vaters, sein Geschick als Weltenlenker und sein Zögern vor Rom, das den Untergang Karthagos als Weltmacht einläutet, werden in dramatischen Bildern und Szenen in die schneebedeckte Gletscherlandschaft gezeichnet. “Dieses Jahr stellten wir vier Buben aus dem Ötztal auf die Probe. Wer wird diesmal den Hannibal als Junge spielen? Mit dabei bei den Kandidaten war auch mein Enkel Aeneas. Er heißt übrigens wirklich nur deshalb so, weil eine der Hauptfiguren im Stück, der Aeneas, meine Tochter so beeindruckt hatte.” verrät Ernst Lorenzi, der Initiator von HANNIBAL in Sölden.
Das Gletscherschauspiel HANNIBAL versetzt Karthago in die wildeste Bergwelt Tirols. Eine real gespielte Alpenquerung mit Mitteln der Gegenwart, eine Performance von über 500 Teilnehmern am Rettenbachgletscher in 3000 Metern Seehöhe. Einmal still, einmal donnernd breitet sich eine präzise Choreographie von Tänzern und Lawinen, Pistenbullys, Base-Jumper, Flugzeugen, Helikoptern und Skidoos, Paraglider und Skifahrern über den Gletscher aus. Zuletzt hatten achttausend Zuschauer sich eingefunden, um den Coup des karthagischen Feldherrn live und mit allen Sinnen mitzuverfolgen. Eine Show des Künstlernetzwerks Lawine Torrèn, die mit nichts vergleichbar ist, das größte zeitgenössische Schauspiel der Welt.
218 v. Chr. überquerte Hannibal, begleitet von einem farbenprächtigen Heer aus 60.000 Afrikanern, Kelten, Spaniern, tausenden Pferden und 37 Elefanten, in nur zehn Tagen den Alpenhauptkamm und besiegte Italien. Trotz militärischer Überlegenheit verzichtete Hannibal auf die Eroberung Roms. Ein Verzicht mit historischen Konsequenzen: Dem Zögern folgte die Niederlage gegen die Römer auf dem eigenen Boden. Rom stieg zur beherrschenden Macht im Mittelmeerraum auf, das nordafrikanische Karthago versank in Bedeutungslosigkeit.