Lange war die Jagd eine Männerdomäne. Nun entdecken immer mehr Frauen die Jagd für sich. Rund 10 Prozent beträgt der Anteil von Frauen in der Jagd in Österreich bereits. Erfreulicherweise mit steigender Tendenz. Bereits 20 Prozent derer, die in den letzten 5 Jahren die Jagdausbildung absolviert haben, sind Frauen. Innerhalb der Jägerschaft wird dieser Trend sehr begrüßt, ist die Jagd doch schon lange keine Männerdomäne mehr.
Warum jagen Frauen und warum Männer?
Was unterscheidet von der Motivation her eine Jägerin von einem Jäger? Der markanteste Unterschied ist alles, was mit dem Thema „Status“ verbunden wird: Waffenästhetik, Jagdtrophäen und gesellschaftliche Aspekte. Frauen ist dies alles bei weitem nicht so wichtig wie Männern. Bei den Jägerinnen wiederum steht die Hege im Vordergrund, das Aufrechterhalten von Wald und Natur. Ferner ist den Jägerinnen das Empfinden des Unterschieds zwischen Alltag und Jagd weit wichtiger als ihren männlichen Jagdkollegen. Einzig die Beschaffung von Wildbret sehen beide Geschlechter als wichtigen Grund für die Ausübung der Jagd an. Weitere signifikante Unterschiede sind in der Motivausprägung die Anzahl der Jagdjahre, die Jagdmöglichkeiten, die Verfügbarkeit eines eigenen Jagdhundes und die Professionalität der Jagdausübung.
Jagdschein aus Liebe zur Natur
Warum finden immer mehr Frauen Gefallen daran, Rehe und Wildsauen zu schießen? Ihr Hauptmotiv ist die Liebe zur Natur, sie genießen es im Wald zu sein. Auch der angewandte Naturschutz ist für sie sehr wichtig. So pflegen die Jägerinnen Nistkästen, sie legen Hecken und Blühstreifen an. Auch schlichte Freude an der Jagd ist ein wichtiger Grund. Mehr als jede dritte Frau in einem Jagdkurs gibt an, den Schein für die Ausbildung eines Jagdhundes zu machen. Auch das Essen des erlegten Wildes bewegt Frauen dazu auf die Jagd zu gehen. Schließlich ist Wildbret das gesündeste Fleisch Österreichs. Es ist ein besonders hochwertiges Nahrungsmittel und eiweißreich, es hat wenig Fett und ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Für manche ist der Jagdschein beruflich wichtig, so wie für angehende Land- und Forstwirtinnen. Familientradition und Interesse an Waffen sind ebenfalls Argumente für die Jagd.
Petra und Elia Schneeweiß – Ein Leben für die Jagd
Elia Schneeweiß ist zusammen mit ihrer Mutter Petra Herausgeberin der Zeitschrift „Die Jägerin“. Für sie ist Jagd Leidenschaft, Passion, aber auch Ehrfurcht und Respekt vor dem Geschöpf. Aufgewachsen in einer großen Jagdfamilie wurde den beiden die Jagd wahrlich in die Wiege gelegt. Ein Leben in und mit der Natur, den Kreislauf der Natur verstehen und erleben, Erlegtes komplett zu verwerten, altes Wissen weitergeben, Tipps und Tricks direkt aus der Praxis sowie Bräuche und Traditionen aufrecht zu erhalten stand für sie immer im Mittelpunkt. Die Herausgeberinnen spannen mit ihrem großen Angebot einen weiten Bogen über das Thema Jagd. Die Jägerin erscheint seit April 2012 viermal pro Jahr. Neben Texten und Fotostrecken zur Jagd sind darin Texte über Heilkräuter, Naturkunde und Brauchtum zu finden.