Dem Himmel sei Dank, Eissalons dürfen im Gassenverkauf unter strengen Regeln das süße Gefrorene wieder unter die Leute bringen. Voraussetzung: Das Eis darf nicht im Eissalon vor Ort gegessen werden.
Kreativ liegt voll im Trend
Die Zahl neuer Eissalons wächst. Mit besonders kreativen Konzepten können sie sich hervorheben und glänzen. Wenn ein Filmemacher und ein Modedesigner einen Eissalon eröffnen, schlägt die Kreativität Kapriolen. Nebst Klassikern und einem formidablen Karamell-Eis mit Fleur de Sel gibt es im Schelato in Wien Kreationen wie Granatapfel-Basilikum, Gurke oder Eisbecher, die schon einmal mit Blauschimmelkäse, Kirschen und Speck serviert werden. Die Schwestern Cäcilia Havmöller und Susanna Paller traten mit ihrem Eisgeschäft Veganista in Wien den Vegantrend bei Gefrorenem los. Die Sorten wechseln ständig, raus kommen Kreationen wie: Orange-Olivenöl-Safran, Heidelbeer-Lavendel oder Basilikum. Graz ist eine Gelato-Stadt und von den vielen ausgezeichneten Eissalons ist der Sax wahrscheinlich der „kreativste“: Sesam-Honig, Safran-Pinie, Ricotta-Heidelbeere und alle Sorten der „Eis-Steirerin“ Petra Großschädl sind ohne Zusatzstoffe.
Die Klassiker sind nicht unbedingt Old School
Zu den traditionsreichsten Eissalons in Wien zählt zweifellos der „Eissalon am Schwedenplatz“, wo schon seit 1886 Eis verkauft wird, und dabei längst nicht nur die Old-school-Sorten, sondern auch Innovatives wie Ingwer-Lemoncream. Ganz in der Nähe, am Lugeck, liegt mit dem Zanoni & Zanoni ein weiterer (riesiger) Klassiker, von denen die Innenstadt etwa auch noch den Eissalon auf der Tuchlauben zu bieten hat. Nicht ganz so zentral, aber mit bester U1-Anbindung, findet sich Eismarillenknödel-Erfinder Tichy am Reumannplatz. Gelato wie in Bella Italia. Die Geschichte der Gelateria Arnoldo geht bis vor mehr als 100 Jahre zurück. Hier kann man sich sicher sein: sie sind Meister in dem, was sie machen. Und das schmeckt man. Das Zeug um zu Lieblingssorten zu zählen haben Biscottino und Blutorange. Seit 1974 gibt es den Morle Eissalon an der alt-ehrwürdigen Steinernen Brücke in Klagenfurt und seither stellt der Betrieb täglich frisches Eis her und verwendet dabei möglichst regionale Produkte. Der Eissalon überrascht viele Gäste mit selbst kreierten Sorten, wie zum Beispiel Holunder-Ribisel, dem Reindling-Eis und auch dem Kärntner Alm-Bienenhonig-Eis.
Ringlotte, Jägermeister und Popcorn
Zuckero – der Name dieses kleinen, aber feinen Salons im 12. Wiener Gemeindebezirk täuscht ein wenig. Denn viele Sorten sind mit Stevia oder natürlichem Zucker wie Birkenzucker gesüßt! Das tut dem Geschmack aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Neben vielen Klassikern warten auch sehr kreative Sorten, wie zum Beispiel Ringlotte. Man kann lange suchen, aber verrücktere Eissorten als bei Sweet Hell in Wien wird man vermutlich nirgendwo finden. Gin, Jägermeister und Popcorn sind nur wenige der vielen Kreationen, die mittlerweile in mehreren Salons in Wien erhältlich sind. Neben diesen Sorten wirken Himbeer-Basilikum und Zitrone-Salbei ja fast schon langweilig. Aber probieren sollte man sie alle, denn die süße Hölle schmeckt einfach sündhaft gut!