Ostern, das bedeutet: bunte Eier, Osterhase, Osterfeuer! Es geht aber auch anders. Einige Länder haben sehr skurrile und lustige Bräuche. Zum Beispiel mögen die Australier Ostern überhaupt nicht und in Bulgarien werden die Eier zerschlagen.
Eierschlacht vor der Kirche in Bulgarien
Die Bulgaren sind an Ostern nicht zimperlich und gehen nicht sehr pfleglich mit ihren Ostereiern um: Nach der Messe am Ostersonntag beginnt eine wilde Schlacht, bei der Kirchenwände und Familienmitglieder mit Ostereiern beworfen werden. Wessen Ei dabei unbeschädigt bleibt, der soll im folgenden Jahr das erfolgreichste Familienmitglied sein.
Geheime Rätselbriefe in Dänemark
Ein ganz besonderer Osterbrauch, der schon 500 Jahre alt ist, wird in Dänemark gepflegt: Hier basteln die Kinder einen sogenannten „Gækkebrev“, also einen Narrenbrief, der kunstvoll bemalt oder ausgeschnitten wird. In die Mitte schreiben sie einen Vers, der mit mehreren Punkten anstatt des Namens unterschrieben wird. Die ahnungslosen Eltern müssen nun erraten, wer diesen Brief geschickt hat. Das schaffen sie natürlich nicht und müssen somit dem Absender ein Schokoladenei schenken!
In Finnland bekommt man glückbringende Rutenhiebe
Eine Woche vor Ostern, am Palmsonntag, setzt es in Finnland eine Tracht Prügel: Weil im Norden keine Palmwedel zur Hand sind, versetzen sich die Finnen mit Birkenruten leichte Hiebe auf den Rücken. Das soll an den Einzug Jesus‘ in Jerusalem erinnern und Glück bringen. Von Karfreitag bis Ostersonntag folgt die traditionelle Trauerzeit, die am Ostersonntag lautstark von kleinen Osterhexen beendet wird.
Tierische Grabesstimmung in Irland
In Irland gibt es zu Ostern einen der seltsamsten Bräuche: Hier findet am Ostersonntag in den Dörfern eine feierliche Prozession auf einer Wiese statt. In vorher ausgehobenen kleinen Gräbern werden dort Heringe begraben! Dies symbolisiert das Ende der Fastenzeit, während der anstatt Fleisch nur Fisch gegessen werden durfte.
Mexiko: Bunte Rache an Politikern
Wie ein buntes Volksfest kommt Ostern in Mexiko daher. Girlanden aus Krepp- und Toilettenpapier schmücken zwei Wochen lang die Straßen, Männer mit indianischem Kopfschmuck tanzen zu Flötenmusik, bunte Figuren aus Pappmaschee werden am Ostersamstag öffentlich verbrannt. Damit soll der Sieg des Guten symbolisiert werden, doch nicht nur der Teufel geht dabei in Flammen auf, sondern auch manch unbeliebter Politiker.
In Polen wird es am Montag nass
Am Ostermontag ist in Polen keine Frau vor einer kalten Wasserdusche sicher – dann ist es Zeit für „Smigus Dyngus“, einen jahrhundertealten Osterbrauch. Schon im Mittelalter drangen Männer frühmorgens in die Häuser der schönsten Frauen ein und begossen die Auserwählte mit Wasser. Ein solches Lob tröstet schon mal über die durchnässte Kleidung hinweg. Heutzutage wird die Wasserschlacht mit Eimern, Wasserpistolen und Wasserbomben auf der Straße ausgefochten.