Auch dieses Jahr haben SÜDWIND und GLOBAL 2000 wieder Schoko-Osterhasen unter die Lupe genommen. Schokolade-Osterhasen wurden zwischen 13. und 21. März 2019 testweise gekauft und für den Osterhasen-Check 2019 hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Qualität bewertet. Testsieger mit grün im sozialen und grün im ökologischen Bereich wurden die Hasen „EZA Osterhase aus biologischer Milchschokolade“ erhältlich in den Weltläden, „Favorina Bio Organic Osterhase“ von Lidl, „Natur aktiv Bio Confiserie Osterhase“ von Hofer, „Natur pur Bio-Osterhase“ von Spar, „Natürlich für uns – Osterhase“ erhältlich bei M-Preis und Unimarkt und „Schönenberger Veganer Schoko-Osterhase“ erhältlich bei denn‘s. 12 Schoko-Hasen konnten entweder aufgrund ihrer sozialen oder ökologischen Verträglichkeit positiv, also mit grün bewertet werden. Zwei wurden in beiden Bereichen mit orange bewertet, da ihre Zertifizierung nur Mindeststandards festlegt. Neun der Schoko-Bunnies wurden, aufgrund der fehlenden Zertifizierung und der prekären Umwelt- und Produktionsbedingungen im Kakaoanbau, als sozial und ökologisch bedenklich eingestuft.
Prekäre Einkommenssituation für KakaoproduzentInnen und Kinderarbeit
Etwa zwei Drittel der weltweit verfügbaren Kakaobohnen werden von KleinbäuerInnen in der Elfenbeinküste, in Ghana und in Indonesien produziert. In Ghana verdienen KakaobäuerInnen rund 80 Cent am Tag, in der Elfenbeinküste rund 50 Cent. Über zwei Millionen Kinder arbeiten in dieser Region unter missbräuchlichen Bedingungen im Kakaoanbau. „Der Gewinn für die Bauern und Bäuerinnen ist so gering, dass sie in vielen Fällen keine LandarbeiterInnen anstellen können. Oft müssen die eigenen oder fremde Kinder die anstrengende und gefährliche Arbeit erledigen“, beschreibt Caroline Sommeregger von Südwind die Situation in Ghana und der Elfenbeinküste. Martin Wildenberg von GLOBAL 2000 fügt hinzu: “Gerade im konventionellen Kakaoanbau werden oft gefährliche Pestizidcocktails eingesetzt, mit verheerenden Auswirkungen für die Umwelt und die KleinbäuerInnen.” Sommeregger und Wildenberg empfehlen unisono: „Wer Kinderarbeit ausschließen, ein besseres Einkommen für die Produzentinnen und Produzenten garantieren möchte und an die Umwelt denkt, sollte Osterhasen mit dem Fairtrade- und einem Bio-Siegel einkaufen.”
Weitere Infos und Testbericht: https://www.suedwind.at/fileadmin/user_upload/suedwind/Regionalstelle_Tirol/Download_diverses/Osterhasen_Check_2019.pdf
Fotos: Südwind